„Wir müssen uns kümmern. Um die Dinge, FÜR die wir sind.“

Noch etwas Re:Publica24-Nachlese: Verpasst habe ich leider den Vortrag von Marcel Weiss„Wo ist Europas Gestaltungswille beim Social Web?“ am letzten Tag (sein Vortrag ist jetzt online, dies ist der Link über das datenfreundlichere Youtube-Portal „Piped“).

Seine zentrale These und Forderung: Es reicht nicht, seit mehr als einem Jahrzehnt die Macht der großen US-Plattformkonzerne samt der individuellen und gesellschaftlichen Schäden zu beklagen. Wir müssen handeln, wörtlich: „Wir müssen uns kümmern. Um die Dinge, FÜR die wir sind.“

Was meint er damit? Er appelliert vor allem an Stiftungen, Vereine, NGOs, nicht nur eigene Mastodon-Accounts einzurichten, sondern alternative Netzwerke aktiv mitzugestalten, also: Ressourcen freizumachen, zu fördern, zu stützen. Wenn wir nicht gestalten, übernehmen andere, meint Weiss. Und deren Ziel ist eben nicht, (vor allem) Gesellschaft zu stärken, sondern (vor allem) Gewinne zu erwirtschaften1. Recht hat er.

  1. Nichts gegen das Gewinnstreben eines Unternehmens, beim Thema Meinungsbildung kollidiert es jedoch mit gesellschaftlichen Zielen, daher ist beispielsweise ein Medienunternehmen strenger reguliert als ein Schraubenfabrikant. ↩︎

Kommentare

2 Antworten zu „„Wir müssen uns kümmern. Um die Dinge, FÜR die wir sind.““

  1. […] Schwerwiegende Sicherheitslücken bei Mastodon hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik aufgedeckt, berichtet heise.de. . Im Rahmen eines Projekts zur Codeanalyse von Open-Source-Software (Caos 2.0) haben Experten bei Mastodon mehrere Schwachstellen gefunden, über die Angreifer aus der Ferne gezielt vertrauliche Informationen über Nutzende erhalten können. Auch bei den dezentralen Matrix-Messenger-Servern fanden die Experten Schwachstellen. Sie kritisieren mit Blick auf den Code “gewachsene, unaufgeräumte Projekte” – kein Wunder, stecken hinter der Mastodon-Infrastruktur eben kaum Menschen, die den Dienst beruflich in Vollzeit betreiben. Das ließe sich ändern, mit mehr Förderung. […]

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