
Der schweizerische Email-Anbieter Proton überträgt sein Geschäft an eine Stiftung. In einem Blog-Post schreibt Gründer Andy Yen: “Proton kann nicht von Milliardären subventioniert werden (wie Signal), nicht von Google (wie Mozilla), nicht von der Regierung (wie Tor), nicht durch Spenden (wie Wikipedia) und auch nicht durch Spekulationen (wie die vielen Krypto-“Stiftungen”).” Auch die Unternehmensstruktur sichert oder gefährdet Unabhängigkeit. Eine gute Zusammenfassung hat arstechnica.
Einen Warnhinweis für Social Media, so wie auf Zigaretten-Packungen, fordert Vivek H. Murthy, der US-amerikanische Surgeon General, der Generalstabsarzt: “Soziale Medien werden mit erheblichen psychischen Schäden für Jugendliche in Verbindung gebracht,” begründet er. Allerdings ist die Studienlage nicht ganz so klar wie bei Zigaretten, seine Forderung daher umstritten.
ByebyeElon nennt sich ein Aktionsbündnis von derzeit 49 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Menschenrechte, Soziales, Gesundheit und Landwirtschaft, die gemeinsam die Social-Media-Plattform X-Twitter verlassen haben: “Wir stehen für einen respektvollen, demokratischen Austausch und wertschätzende Kommunikation. Auf X sehen wir dafür aktuell keine Grundlage mehr.” Unter den Organsationen sind die AWO, Bioland und terre des hommes. Leider sind nicht alle ins Fediverse eingestiegen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Wer surft wie im Fediverse? Mastodon-CEO Eugen Rochko hat eine Statistik geteilt, über welchen Client Menschen Mastodon nutzen. Stefan Münz hat auf Mastodon einen schönen Thread geteilt, in dem er noch einmal Phanpy vorstellt (ein Web-Client, den ich auch schon emfpohlen hatte).

Mastodon, Bluesky und Threads vergleicht die Electronic Frontiert Foundation in diesem Blogpost ausführlich: “(…) Ihr gemeinsamer Weg führt uns zu einem freieren, offeneren und erfrischend unkonventionellen sozialen Netz, das frei von Plattform-Gatekeepern ist.”
Kaum auf Fake-News reagiert haben die großen Plattformen zur Europawahl, berichtet die spanische Organisation maldita.es: “45 % dieser Desinformationsinhalte wurden von den Plattformen nicht sichtbar behandelt.” Der ARD-Faktenfinder hat die Ergebnisse zusammengefasst.
Stract – eine neue Suchmaschine will mehr richtig machen – “eine Open-Source-Suchmaschine, bei der der Benutzer die Möglichkeit hat, genau zu sehen, was vor sich geht, und fast alles an seinen Suchergebnissen anzupassen.” Als zentrale Werte nennt Stract auf seiner Homepage vollständige Transparenz, Datenschutz und die Anpassbarkeit. Golem hat zuerst darüber geschrieben.
Seeds of Federation nennt Elena Rossini ihren neuen Newsletter zu Fediverse. Die Filmemacherin und Aktivistin schreibt nicht nur, sie handelt auch: “Ich verpflichte mich, jeden Tag mindestens 15-30 Minuten zur Verfügung zu stellen, um wichtige Schauspieler dazu zu bewegen, im Fediverse zu posten, angefangen mit Mastodon.” Ihr erstes Ziel: Die EU-Kommission, das nächste: das Social-Media-Thema der Olympischen Spiele.