Auf der Digital-/Gesellschafts-/Alles-Konferenz Re:Pulica in Berlin dreht sich in diesem Jahr einiges um alternative Plattform. Daher kommen hier drei Empfehlungen für spannende Panels (und ich muss gestehen, ich habe nicht herausgefunden, ob (und welche Sessions) im Livestream zu sehen sind).
Heimatlos ohne Twitter fühlen sich die Bloggerin Patricia Cammarata, Social-Media-Watchblogger Simon Hurtz, Mr. Internet Dirk von Gehlen und Autorin Kathrina Nocun auf dem Panel “Verloren auf Plattformen“: “Mit der Machtübernahme durch Elon Musk war der Traum endgültig aus und wir verteilten uns auf die Plattformen, die es auch noch gab oder die neu hinzukamen, um Twitter zu ersetzen. Aber wo stehen wir heute, 18 Monate nachdem eine Toilette in das Twitter Hauptquartier getragen wurde? Werden wir noch eine gemeinsame Heimat zwischen Mastodon, Threads, Bluesky, Instagram, TikTok und LinkedIn finden?”.
Mr. Filterblase is in da house: Persönlich freue ich mich sehr darauf, Eli Pariser einmal persönlich zu sehen. Pariser hatte vor 13 Jahren in einem TED-Talk die Idee der Filterblase beschrieben, die wissenschaftlich bis heute nicht wirklich belegt ist. Eine Debatte losgestoßen aber hat er. Auf der Re:Publica spricht er mit ZDF-Intendant Norbert Himmler, Jean-Paul Philippot vom belgischen und Catherine Tait vom kanadischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk darüber, wie sich Europäische Medien und öffentliche Räume stärken lassen: “Strengthening European Media and the Public Sphere“. Die drei Sender unterstützen auch ein spannendes Projekt, dass digitale, öffentliche Räume neu definieren will.
Über einen Demokratie-Pass zur Medienförderung rede ich schließlich am Mittwoch mit der Dortmunder Journalismus-Professorin Christina Elmer, dem Erfurter Demokratieforscher Professor Thorsten Thiel und der grünen Bundestagsabgeordneten und Digitalausschuss-Vorsitzenden Tabea Rößner, moderiert von der Justitiarin und Stellvertretenden Geschäftsführerin des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Hanna Möllers: “Wer wählt, muss sich informieren. Doch Infos verschwinden hinter Bezahlschranken und in bezahlten Newslettern. Ein Demokratie-Pass könnte Bürger*innen Geld geben, um Medien zu nutzen – und gleichzeitig Medien fördern. Ganz anders als die gescheiterte Zustellförderung. Eine Utopie – oder realistisch?” Wer sich für das Thema interessiert, kann in meinem Buch oder bei turi2/epd medien Einzelheiten lesen.
Wer ist denn auch in Berlin dabei – und hat vielleicht Lust auf einen Kaffeetalk? DM bei Mastodon genügt, ich freu mich!