Gibt´s im Fediverse nur Nerds? Nein. Die gemeinnützige britische Organisation “Newsmast” untersucht, was im Fediverse und auf Mastodon passiert. Nun hat sie erste Ergebnisse veröffentlicht, die mit Fediverse-Vorurteilen aufräumen. Einige zentrale Erkenntnisse:
- Im Fediverse gibt es nicht nur Technik. Beiträge und Nutzende sind über viele unterschiedliche Themen-Communities verteilt.
- Keine Community dominiert.
- Die Journalismus-Community ist stark gewachsen, ein Plus von 72 % (was Newsmast “höchstwahrscheinlich auf die Ereignisse in Gaza” zurückführt).
- Eine kleine Zahl regelmäßiger Poster treibt die Kommunikation im Fediverse: 18 % der Nutzenden posten einmal pro Woche oder öfter und machen damit 83 % der Beiträge pro Monat aus.
Worum geht´s also wirklich im Fediverse? Die größte Fediverse-Communities diskutiert, nun ja: Haustiere, gefolgt auf Platz 2 und 3 von Gruppen, die sich über Musik und Social-Media-Plattformen austauschen. Journalismus folgt immerhin auf Platz 6. Grundsätzlich findet Newsmast heraus:
“Unsere Forschung zeigt, dass vor allem der Austausch von Wissen im Fediverse eine Heimat gefunden hat.”
Quelle: Mapping Fediverse Communities (Hrsgb.: Newsmast)
Wer steckt hinter Newsmast? tedium.co hat einen guten Hintergrund-Text zu der Organisation geschrieben, die sich bei Ausbruch des Ukraine-Krieges gründete. Danach sieht die Organisation, in der ehemalige Journalist*innen von Financial Times und Reuters arbeiten, ihre Aufgabe darin, “eine Community für Nachrichten in Echtzeit zu schaffen”. Das Ergebnis ist ein gut kuratierter Social-Media-Feed, der über ein eigenes Netzwerk von Apps und Webschnittstellen betrieben wird, auf ein offenes Ökosystem setzt und das Fediverse aktiv einbezieht.
“Es gibt eine Menge wirklich interessanter Leute, die in diesem Ökosystem [Fediverse] arbeiten, mit denen wir gesprochen haben, mit denen wir in Kontakt getreten sind und mit denen wir zu arbeiten begonnen haben. […] Die Technologie dort ist wirklich aufregend, und sie kann viel Gutes für die Gesellschaft bewirken. Uns gefällt, dass sie wirklich quelloffen ist. Die zugrunde liegende motivierende Philosophie gefällt uns sehr.
Freddie Johnson, Newsmast, im Gespräch mit tedium.co