Die Plattform Bluesky hat Momentum: Millionen Menschen haben sich in den vergangenen Wochen registriert. Wie blau ist denn nun der Himmel? Ist Bluesky die Antwort auf unsere alle Social-Media-Sorgen? Und warum stockt das Wachstum im Fediverse? Ich habe darüber schon hier und hier geschrieben. Es ist Zeit für einen neuen Versuch eines ausführlichen Überblicks – ruhig bleiben, es wird etwas umfangreicher heute:
Was ist passiert?
- Im September erlebte X-Twitter seinen ersten X-odus in Brasilien (über den ich hier geschrieben habe) – und Bluesky wuchs.
- Der Trump-Wahlerfolg hat Millionen weitere auf dem Weg von X zu Bluesky folgen lassen.
- Unter anderem auch der FC St. Pauli, der Guardian, Heise Online und die Berlinale haben X den Rücken gekehrt. Im November verließ auch der Deutsche Journalistenverband DJV (endlich!) X-Twitter und fand eine neue Heimat bei Bluesky.
- Gerade haben sich auch mehr als 60 Medienschaffende, darunter Dunyia Hayali und Arne Semsrott, von X zurückgezogen. Etwas treppenwitzig verkünden sie das auf Instagram.
- Sidenote: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck scheint die demokratiezersetzende Kraft von X-Twitter dagegen nicht zu besorgen. Er kehrte am 7. November zu X zurück – übrigens rund zehn Minuten, nachdem X-Eigner Elon Musk Kanzler Olaf Scholz als „Narr“ bezeichnet hatte. Drei Tage später kürte Musk dann auch Habeck zum Narren.
Ist Bluesky wirklich das neue Twitter?
Die Diskussion scheint zumindest diesen Eindruck zu erwecken. Auch, weil Journalisten-Horden zu Bluesky wechseln und verwechseln, dass ihr Wechsel und der Fund ihrer Freunde auf Bluesky nicht auch gleich heißt, dass ganze Gesellschaften ihnen folgen. Fakt ist:
- Insgesamt hat Bluesky stand heute (1.12.2024) knapp 24 Millionen registrierte Accounts, von denen rund 1,13 Millionen täglich posten.
- Das ist ein Bruchteil der 400 bis 600 Millionen X-Accounts. X-Twitter hält sich mit der Veröffentlichung von Daten sehr zurück – in Europa lässt sich ein Rückgang um rund 6 Millionen Nutzende binnen sechs Monten in den X-Transparenzberichten belegen.
- Meta´s Threads zählt rund 275 Millionen Nutzende.
- Das Fediverse mit seinem größten Dienst Mastodon zählt dagegen nur rund 10 Millionen Nutzende. Manche Wachstumskurven im Fediverse sehen aus wie die eines toten Patienten im Krankenhaus: Flatline, ein etwas optimistischerer Blick hier.
Ist Bluesky zumindest eine gute Alternative zu Twitter?
Bluesky wäre aus meiner Sicht dann eine gute Alternative, wenn es sich grundlegend von Twitter unterscheiden würde, kurzgesagt:
- wenn Nutzende souverän über ihre Daten entscheiden
- wenn Nutzende Server wechseln können
- wenn ausgeschlossen wäre, dass ein Eigentümer plötzlich die Regeln ändert oder Moderation vernachlässigt, sodass Hass und Hetze gedeihen
- wenn die Plattform Demokratie eher stärkt als schwächt.
Auf der einen Seite beeindruckt mich, wie das verhältnismäßig kleine Team um Bluesky-CEO Jay Graber Menschen inspiriert und Austausch im Netz neu denkt. Im Podcast von Flipboard-CEO Mike McCue berichtet sie von der Reise in den blauen Himmel. Viel Innovation entsteht auch im Umfeld.
Ich experimentiere also mit Bluesky, bin aber weniger aktiv als auf Mastodon. Denn ich habe nach wie vor meine Zweifel, dass Bluesky eine “gute” Plattform sein kann, die Demokratie stärkt. Warum?
Finanzierung und Unternehmensstruktur
- Bluesky machte seine ersten Schritte als Twitter-Teil, wurde dann aber zum eigenständigen Unternehmen. Ende Oktober gab Bluesky eine weitere Finanzierungsrunde bekannt – 15 Millionen Euro von Unternehmen wie Blockchain Capital, Alumni Ventures, True Ventures, SevenX oder Darkmode. Diese Investoren werden irgendwann einen „Return of Investment“ sehen wollen. Und sie verfolgen ihre eigenen Pläne – auch in Richtung Kryptowährung.
- Bluesky ist deswegen als Unternehmen organisiert, das „“im gewöhnlichen Sinne gewinnorientiert” (Quelle: University of Texas) arbeitet, wenn auch die Gesellschaft davon profitieren soll. Wie sie profitieren soll? Ist nicht geregelt. Ein interessanter Thread dazu findet sich hier.
- Wo sind also die Mechanismen, die Bluesky vor einer „Enshittification“ schützen, davor, dass kommerzielle Interessen den inhaltlichen Austausch auf der Plattform verzerren? Denkbar beispielsweise, dass Moderation künftig Nutzende etwas kosten könnte (darüber habe ich hier geschrieben). Die jetzige Bluesky-Struktur wird Enshittification-Angriffe kaum abwehren können.
Moderation und Inhalte
- Zu wenig Debatte auf Bluesky: Bluesky heute ist eine Wohlfühl-Blase. Diejenigen, die sich im blauen Himmel tummeln, sind vor allem liberal bis linke Journalist*innen, Politiker*innen, Akademiker*innen und Tech-Interessierte.
Mr. Internet Dirk von Gehlen setzt in seinem Newsletter sogar zu einem „Lob der Filterblase” an:
„Sich in der eigenen Blase zu bewegen, ist nicht das Problem der Vernetzung, sondern ein Ziel! Alle guten Nischen nicht nur des Web basieren auf dieser Erkenntnis.“
Quelle: Digitale Notizen.
- Aber da gehe ich nicht mit (auch Eli Pariser hat die Filterblase durchaus als Problem beschrieben, wenn er Facebook auch – aus bloßer Alternativlosigkeit heraus – nutzte). Eher halte ich es mit Blogger Max Read:
„Bluesky, kleiner und homogener, ist schwieriger als eine scrollende Darstellung der nationalen oder globalen Psyche zu missverstehen – was es für Medienjunkies viel gesünder, aber auch viel weniger attraktiv macht.“
Quelle: Read Max.
- Fake Profile und fehlende Verifikation: Offenbar hat der Massenansturm auf Bluesky auch dazu geführt, dass viele Fake-Profile zum Teil auch Fake News verbreiten. Alexios Mantzarlis, Direktor der Initiative für Sicherheit, Vertrauen und Schutz an der Cornell Tech, hat für seinen Newsletter Faked Up nachgezählt:
Bluesky hat ein Doppelgänger-Problem, wie er schreibt:
„Unter den 100 Accounts mit den meisten Followern haben 44 % mindestens einen Doppelgänger.“ (…) „Eine schlampige Verifizierung ist ein frühes Signal für eine umfassendere Täuschung und ein gefundenes Fressen für organisierte Desinformationsakteure. Kamala Harris, die nicht einmal auf BlueSky ist, hatte zu einem bestimmten Zeitpunkt 20 Konten von Imitatoren.“
Quelle: Faked Up.
- Bluesky hat seine Richtlinien daraufhin verschärft: Im Moderations-Team arbeiteten nach Bluesky-Angaben viermal so viele Mitarbeitende wie zuvor, und Bluesky helfe Organisationen und „High-Profile“-Individuen nun, Accounts zu verifizieren.
Einen „blauen Haken“ gibt es aber trotzdem nicht. Verifikation bedeutet bei Bluesky nach wie vor, dass Profile auf eine Website verweisen, in die die Nutzenden ein Stückchen Code einfügen müssen: Daher ist mein bluesky-Accountname @bjoernsta.de und nicht, wie ursprünglich, bjoernsta. Problem: @Bjoernsta ist damit wieder frei – auch für Menschen, die ihn missbrauchen wollen.
Dezentralität
Dezentralität ist den allermeiste Nutzenden erstmal vor allem eines: egal. Dezentralität beschreibt, wie die Infrastruktur eines Netzwerkes gebaut ist. Ich hole mal aus:
Warum sollte ich mich als Nutzende*r für “Dezentralität” interessieren? Vielleicht ein Vergleich, nehmen wir ein Haus: Wer sich im Winter in einem geheizten Haus aufhält, interessiert sich nicht für die Struktur der Heizung. Wird es dann aber in einem Raum plötzlich richtig brrrrr-kalt, ist die Struktur der Heizungsanlage plötzlich interessant: Ist nur ein Heizkörper kaputt, oder die ganze Heizung? Kann ich in den Nebenraum weiterziehen und warm bleiben? Oder muss ich ein neues Haus bauen?
Ähnlich verhält es sich mit Netzwerken: Als bei X-Twitter (nicht ganz so) plötzlich die Heizung ausfiel, war das ganze Netzwerk plötzlich kalt. Und wer Wärme suchte, musste weiterziehen und alles neu bauen: Follower, Folgende, Inhalte – alles weg, Neustart von Null. Deutet sich bei einem Mastodon-Server dagegen an, dass die Heizung ausfallen könnte, erlaubt das dezentrale System den Nutzenden, weiterzuziehen – in einen anderen Raum, also: zu einem anderen Server, und Follower, Folgende etc. mitzunehmen.
Das Heizungssystem von Mastodon (und dem Fediverse) heisst „ActivityPub“, das von Bluesky „ATProto“ – zwei Protokolle wie “http” oder “ftp”. Aber zwischen diesen beiden Protokollen/Heizungssystemen gibt es große Unterschiede. Christine Lemmer-Webber hat darüber gerade einen fantastischen Artikel geschrieben, der in die Tiefe geht. Kein Wunder, sie ist so etwas wie eine der Heizungsinstallateurinnen von ActivityPub, weil sie das Protokoll mit entwickelt hat.
Dezentralität hat für sie mit Macht zu tun:
„Dezentralisierung ist das Ergebnis eines Systems, das die Macht über seine gesamte Struktur verteilt, so dass kein Knotenpunkt im Zentrum besondere Macht besitzt.“
Quelle: Dustycloud, Christine Lemmer-Webber.
- Bluesky ist in der Praxis nicht dezentral zu betreiben: Zwar behaupten die Bluesky-Macher dies, Christine Lemmer-Webber sieht das jedoch anders. Denn theoretisch sei es zwar möglich, selbst einen Bluesky-Netzwerkknoten zu betreiben. Praktisch sind die Kosten für einen eigenen Knoten (Server) aber immens – zwischen mehreren tausend und bis zu 50.000 Euro pro Jahr, Tendenz rapide steigen. Denn jeder Bluesky-Knoten muss jeden einzelnen Post enthalten, jetzt und in Zukunft. Aktuell wären das 5 Terabyte. Bei Mastodon ist dies anders: Dort speichert ein Knoten nur die Posts, die für seine Nutzenden bestimmt sind. Der Betrieb von eimsbüttel.social kostet uns rund 120 Euro im Jahr.
- Direct Messages bei Bluesky sind nicht dezentral: Das war für mich auch neu. Weil Bluesky möglichst schnell all das anbieten wollte, was Twitter bot, habe das Unternehmen ein System für Direktnachrichten eingeführt, das diese auf den Bluesky-Servern zentral speichere.
- Unsere Bluesky-Identät hängt von Bluesky ab:
„Theoretisch ist zwar die Kontinuität der Identität bei einem Wechsel von einer Domäne zur nächsten möglich, doch geschieht dies nicht auf eine für die Benutzer verständliche Art und Weise; ein Wechsel von einer Domäne zur nächsten bedeutet einen vollständigen Wechsel des Handles, unter dem man bekannt ist, und eröffnet möglicherweise sogar einen Phishing-Angriffsvektor.“
Quelle: Dustycloud, Christine Lemmer-Webber.
- Gut gemeint: Bluesky bietet damit die Möglichkeit für den „credible exit“ – wenn also das Unternehmen aus welchen Gründen auch immer nicht fortbestehe, könne ein anderer Akteur den Dienst fortführen (wenn er über ausreichend Geld verfügt). Die zu Grunde liegende Infrastruktur ist dafür offen genug – aber aus Sicht von Christine Lemmer-Webber eben nicht dezentral.
Warum gewinnt Bluesky derzeit trotzdem gegen Mastodon?
Es ist eine Mischung bekannter Gründe dafür, dass Mastodon und das Fediverse weitaus langsamer wachsen. Diese Gründe sind sowohl inhaltlich-kulturell als auch strukturell:
- Nerdhölle: Bei netzpolitik.org fasst es Markus Reuter so zusammen:
„Die etwas sperrige und unzugängliche Kultur von Mastodon und eine in Teilen schlechte Usability sind eine Einstiegshürde und schrecken Menschen ab. Im Gegenzug ist die Bereitschaft der Wechselnden sich auf etwas Neues und in Teilen Komplizierteres einzulassen nicht stark genug. Hinzu kommt auch ein in vielen Mastodon-Instanzen wehender Geist von Nischigkeit, Abgrenzung und Politikfeindlichkeit sowie eine Ablehnung der Twitterkultur generell.“
Quelle: netzpolitik.org.
- Das tritt es ziemlich gut – Mastodon nehmen Neue oft als etwas hochnäsigen Besserwisser-Dienst wahr, in dem Neulinge oft schon nach wenigen Posts gemaßregelt werden, weil sie zum Beispiel Alt-Texte (Bildbeschreibungen) vergessen.
- Threads-Lähmung: Jason Koebler, Mitgründer von 404 Media, sieht mögliche negative Folgen darin, dass Threads sich über ActivityPub mit dem Fediverse verbunden hat:
„Meine Theorie und Befürchtung ist, dass Threads es den Leuten erlaubt hat, den Akt der Föderation durchzuführen, indem sie ihre Threads-Posts an das Fediversum weiterleiten, aber es erlaubt den Leuten auf Threads nicht, auf Leute auf Mastodon zu antworten. Das gibt den Leuten eine Erlaubnisstruktur, ihre Mastodon-Konten aufzugeben, Threads zu nutzen und sozusagen passiv in die Zukunft dezentraler sozialer Medien zu investieren, während sie gleichzeitig Mark Zuckerbergs Nebenprojekt mehr Macht geben.“
Mehr über die Vor- und Nachteile der Threads-Verbindung mit dem Fediverse habe ich hier geschrieben.
- Hobby-Verein: Anders als Bluesky verfügen Mastodon und das Fediverse eben nicht über Venture Capital. Mastodon ist ein kleines, gemeinnütziges Häuflein (das den Status der Gemeinnützigkeit in Deutschland gerade verloren hat), das seine 2,5 Beschäftigten vor allem über Crowd Funding finanziert: David gegen Goliath.
- Nutzbarkeit: Dass neue Features auf Mastodon auf sich warten lassen, dass wichtige Veränderungen ausbleiben, führt aus Sicht mancher Nutzenden zu mangelnder „Usability“:
- Zu wenig Unterstützende: Demokratiestärkende Infrastruktur erhält zu wenig strukturelle Förderung, beispielsweise von Stiftungen oder staatlichen Akteuren. Und: Zu wenige Akteure pflegen ernsthaft eigene Accounts oder Server. Dabei ließe sich doch erwarten, dass mit öffentlichen Geldern finanzierte Inhalte beispielsweise nicht ausschließlich auf Instagram oder TikTok veröffentlich werden. Die öffentlich-rechtliche ARD betreibt beispielsweise immerhin (!) eine Handvoll Fediverse-Konten, aber mehrere hundert Facebook-, Instagram- oder TikTok-Auftritte. Und wenn experimentiert wird, geschieht dies oft mit zu wenig Ressourcen und Ernsthaftigkeit.
In den Niederlanden hat Bjorn Wijers von der Initiative Public Spaces gerade den Rückzug des öffentlich-rechtlichen Fernsehanbieters NPO von Mastodon genauer angeschaut. Sein Ergebnis: Nur einer der Nutzenden hatte dem Mastodon-Account etwas mehr als ein Jahr Zeit gegeben, bei anderen Nutzenden lagen zwischen ersten und letzten Post nur rund 100 Tage. Wer hat in so kurzer Zeit schon erfolgreich ein Profil aufgebaut?
Strich drunter: Was denkst Du?
Mich überrascht immer wieder, wie wir Journalisten offenbar funktionieren: Erst dauert es ewig, bis wir endlich erkennen, dass wir das toxische Twitter verlassen müssen. Und dann empfehlen wir den Menschen, so wie die 60 Medienschaffenden im X-odus gerade auf Instagram, gerade den Wechsel zu Threads und Instagram (in aller Fairness: Auch Mastodon erwähnen die X-Odus-Journalist*innen an Platz drei oder vier erwähnt)! Irre!
Ich verstehe, dass wir heutzutage an Threads oder TikTok nicht vorbeikommen, weil viele Menschen dort sind (möglicherweise auch, weil wir sie mit unseren Inhalten dorthin locken). Wir müssen dort zwangsläufig gute Angebote machen. Aber mit derselben Kraft müssen wir Alternativen stärken!
Warum locken wir nun die Massen zu Bluesky, wenn die dahinterstehende Struktur kaum Besseres verspricht als das, was gerade bei Twitter passiert?
Mein Fazit:
Unabhängiger Journalismus ist auch eine strukturelle Frage, er muss auch die widerstandsfähige Unabhängigkeit eines Kanals, einer Plattform in den Blick nehmen. Es reicht doch nicht, dass Bluesky heute unabhängige Debatten zulässt – wir brauchen Plattformen, die dies zukunftssicher tun!
Journalismus muss seiner Verantwortung gerecht werden: Selbstverständlich locken unsere guten Inhalte Menschen auf Plattformen! Wohin wollen wir sie also locken? Zur nächsten Musk-Katastrophe?
Wir müssen resiliente, demokratiestärkende Alternativen in der Kommunikation unserer Gesellschaften stärken: mit Fördermitteln und mit aktivem Engagement öffentlicher Akteure in der Nutzung und Weiterentwicklung. Aus meiner Sicht ist das Fediverse mit dem vom World-Wide-Web-Konsortium anerkannten Protokoll ActivityPub im Moment die beste Alternative.
Können wir bitte endlich lernen aus dem Niedergang von Twitter?
@news Quellen und Gedanken unter anderem von @cwebber @dvg @Gargron @anneroth @BjornW @jasonkoebler @netzpolitik_feed @markusreuter @mike @FlipboardDE
@news Das mit den Cookies bei euch regt nur mich auf, oder?
Es tut leid, ich bin Amateur. Und: Als erste Reaktion auf viel Arbeit finde ich das auch etwas traurig.
@news@www.thenewsocial.de ja und nein.
Ich würde ja jetzt was zu schreiben, habe aber schiss, wieder einer der Klugscheißer zu sein.
Text ist dafür auch noch ungeeignet, aber wir können uns gern mal in einer BBB Sitzung mit weiteren Gästen treffen und drüber quatschen.
Und ich weiß auch, woher euer Gefühl kommt, hier wären nur Nerds
Was ist eine BBB Sitzung?
BBB meint Big Blue Button:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/BigBlueButton
@news
Hm, im Fokus auf mastodon.social ist das Fediversum in dem Beitrag nicht wirklich erkennbar.
Hinter dem Fediversum steckt die Idee von eigenverantwortlicher Gestaltung des öffentlichen Diskurses.
Kommerziell Medienschaffende scheinen es gewöhnt zu sein, dass jemand anderes ihr Medium gestaltet. Früher war es der Verleger, heute ist es die SM Plattform.
@news "Können wir bitte endlich lernen aus dem Niedergang von Twitter?"
DIE Frage habe ich vor 12 Jahren schon gestellt und selbst die netzpolitisch Bewegten fallen immer wieder auf den selben Trick herein…
https://kaffeeringe.de/2012/08/24/leute-lernt-endlich-draus/
@kaffeeringe @news Darf man eine Frage so lange stellen bis sich etwas ändert? Oder wird man vorher verrückt?
@bjoernsta @news Nachdem Social Media nicht mehr mein Job ist, habe ich da einen Abstand zu entwickelt. Allerdings hängt die demokratische Öffentlichkeit von diesen Plattformen ab – das macht mich wiederum nervös.
@kaffeeringe @news ja, und vor allem: Irgendwie besorgt es niemanden.
@news Warum das Wachstum im Fediverse stockt?
Weil man hier wenig Unternehmen und Menschen sieht, die (Selbst-)Vermarktung ausüben und damit allen anderen herrlich auf den Sack gehen können.
Künstliches Hochklickern und die damit verbundene Reichweitenerhöhung funktioniert im Fediverse nicht. Denn irgendwer blockt den Kommerzmist oder nervende Hassnachrichten dann.
@news Vielen Dank für die umfangreiche Zusammenfassung der vielen technischen Aspekte.
Aus meiner Fediverse-Blase heraus beobachte ich seit ein paar Wochen interessiert mit einem eigenen Account Bluesky.
Aus Nutzersicht würde ich ergänzen, dass man mit einem frischen Bluesky-Account zunächst nur auf den ‘Discover’-Kanal blickt und dort finde ich Vereinfachung, Empörung, Selbstdarstellung, Schenkelklopfer, Whataboutism, Bigotterie und eine Menge Beiträge, die mit “Ich” anfangen.
Ob das trotzdem besser ist als bei anderen Diensten, kann ich nicht sagen – ich war niemals woanders.
Allerdings ist es bei Bluesky viel einfacher, relevante Kontakte zum Folgen zu finden und auf dem Kanal erscheint es mir dann auch erträglicher.